Achtsamkeit in Beziehungen
… und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.
Doch leider ist das in der Realität nicht immer so. Thomas und Julia sind nun schon seit 5 Jahren in einer Beziehung. So langsam schleichen sich auch bei ihnen die Routinen ein. Die anfängliche Verliebtheit ist verflogen. Der Alltag eingezogen und mit dem Alltag auch
Unachtsamkeiten. Zunächst wurden die Geschenke zu Weihnachten und zum Geburtstag einfallsloser. Im letzten Jahr hat Thomas den Jahrestag der beiden vergessen. Julia denkt aber sowieso, dass Thomas ein unverbesserlicher Chaot ist, der so vieles vergisst. Deswegen räumt sie ihm auch ständig immer alles hinterher und organisiert sein Leben. Damit erschafft Julia jedoch den Chaoten Thomas, den sie ja eigentlich so sehr bekämpft.
Wo ist nur die Leidenschaft und Liebe vom Anfang der Beziehung geblieben? Wo die Zeiten, in denen man mit voller Aufmerksamkeit den Geschichten des Partners gelauscht hat?
Natürlich ist es schwer, dem langjährigen Partner jederzeit seine komplette ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Auch kann Achtsamkeit nicht jede gescheiterte Beziehung retten. Jedoch kann Achtsamkeit die Qualität der Beziehung verbessern. Dabei spreche ich von einem achtsamen Umgang miteinander. Also wirklicher „Quality-Time“. Wenn ich mich mit meinem Gegenüber unterhalte, soll das Handy außer Reichweite sein, der Fernseher und andere Störfaktoren möglichst ausgeschaltet sein. Die Aufmerksamkeit liegt ungeteilt beim Partner oder der Partnerin. Vielleicht steckt in der Geschichte, die man schon ein Dutzendmal gehört hat mehr dahinter. Dafür muss ich aber zulassen, dass mir mein Partner die Geschichte und seine Perspektive schildert, ohne dass ich bereits mittendrin bewerte und meine Erwiderungen plane. Oft kann man so auch Missverständnissen vorbeugen. Dabei ist es auch wichtig, mit einer gewissen Achtsamkeit seine eigenen Gedanken und Gefühle bei dem Gesagten zu beobachten. Was löst das in mir aus? Und sollte ich meinen Partner vielleicht an meinem Gefühlsleben teilhaben lassen? Kann durch einen achtsamen Umgang mit dem Partner und sich selbst nicht ein Stück der anfänglichen Verliebtheit und Spannung am Gegenüber erzeugt werden?
Nächste Woche gebe ich dir noch eine kleine „Übung“ zur Achtsamkeit in Beziehungen.
Bis dahin!
Herzlichst,
deine Jenny
von Modernmind