Achtsamkeit in Beziehungen – Teil 2
Ich möchte dir heute eine meiner absoluten Lieblingsmeditationen vorstellen. Dabei geht es darum, mehr Mitgefühl für andere Menschen aber auch für sich selbst zu entwickeln. Das Mitgefühl wird im Folgenden durch den Ausdruck „liebende Güte“ ersetzt. Ich finde diesen – vor allem im Kontext von Beziehungen – sehr passend.
Mach es dir für die nächsten 10 Minuten bequem. Am besten du ziehst dich irgendwohin zurück, wo du nicht gestört wirst und auch dein Handy dich nicht ablenkt. Das ist jetzt mal nur deine Zeit! Lasse dir Zeit und nimm dir genug Zeit, dir die Dinge und Personen wirklich vorzustellen. Ich kenne das selbst nur zu gut, man „hudelt“ förmlich durch den Text. Schließlich hat man ja noch „so viel“ zu tun. Aber ich möchte, dass du dir auch mal etwas mehr Zeit für dich selbst gibst und dir diese bewusst nimmst. Schließlich kannst du nur eine gute Arbeit leisten, wenn es dir selbst auch gut geht.
Ich lade dich also ein, dich jetzt voll und ganz auf diese Übung einzulassen,
konzentriere dich zunächst auf deine Atmung.
Atme tief ein und spüre die Bewegung des Atems und die Haltung deines Körpers. Genieße die aufkommende Ruhe.
Und wenn du soweit bist, lasse in deinem Geist jemanden erscheinen, für den du ganz leicht liebende Güte empfinden kannst. Das kann jemand aus der Vergangenheit oder der Gegenwart sein. Es kann ein Kind, ein Haustier oder eine sonstige Person sein, dabei ist eine einfache und unkomplizierte Beziehung vielleicht am geeignetsten.
Halte diese Person in deiner Aufmerksamkeit. Vielleicht siehst du sie vor deinem geistigen Auge oder spürst ein Gefühl der liebenden Güte für sie?
Während du die Person in deinem Gewahrsam hältst, sendest du ihr Wünsche der Liebenden Güte und wiederholst leise die Sätze:
„Mögst du friedlich und glücklich sein.
Mögst du vor Leid geschützt sein.
Mögst du so gesund und stark sein, wie du nur sein kannst.
Mögst du mit Leichtigkeit und Wohlsinn leben.“
Wenn du bereit bist, dann lasse das Bild oder das Gefühl der Person los.
Achte nun darauf, wie es für dich ist, wenn du selbst diese liebende Güte erhältst.
Du verweilst in einer eigenen gütigen Aufmerksamkeit und sendest dir selbst diese guten Wünsche, du erlaubst dir, die Sätze in dich aufzunehmen und sagst leise für dich selbst:
„Möge ich friedlich und glücklich sein.
Möge ich vor innerem und äußerem Leid geschützt sein.
Möge ich so gesund und stark sein, wie ich nur sein kann.
Möge ich mit Leichtigkeit und Wohlsein leben.“
Vielleicht erscheint es dir künstlich und gestellt, wenn du so etwas zu dir selbst sagst. Vielleicht spürst du im Moment keine liebende Güte – und das ist in Ordnung – egal was du fühlst; du kannst die Intention der liebenden Güte trotzdem halten.
Wiederhole die Übung und achte darauf, ob dich die Praxis anzieht oder abstößt.
„Möge ich friedlich und glücklich sein.
Möge ich vor innerem und äußerem Leid geschützt sein.
Möge ich so gesund und stark sein, wie ich nur sein kann.
Möge ich mit Leichtigkeit und Wohlsein leben.“
Und nun erforschst du wieder die Erfahrung des Sendens von liebender Güte nach außen. Bringe dafür jemanden in dein Herz und deinen Geist, dem du gerne liebende Güte schicken möchtest. Mit der gleichen Absicht, die du soeben auf dich gerichtet hast, schickst du diese Wünsche:
„Mögst du friedlich und glücklich sein.
Mögst du vor Leid geschützt sein.
Mögst du so gesund und stark sein, wie du nur sein kannst.
Mögst du mit Leichtigkeit und Wohlsinn leben.“
Halte die Person in deinem Gewahrsein und schicke mit diesen Sätze oder in deinen ganz eigenen Sätzen liebende Güte:
„Mögst du friedlich und glücklich sein.
Mögst du vor Leid geschützt sein.
Mögst du so gesund und stark sein, wie du nur sein kannst.
Mögst du mit Leichtigkeit und Wohlsinn leben.“
Sei Achtsam für das, was sich in diesem Moment zeigt und lasse jedes urteilen los.
Ob du liebende Güte fühlst oder nicht, das ist einfach ein gegenwärtiger Zustand.
Ich erinnere dich daran, dass wir Gefühle nicht erzwingen können.
Gib dir selbst die Erlaubnis so sein zu können, wie du bist.
Gehe einen Schritt weiter und wünsche dir Frieden und Wohlergehen für diejenigen, die du gut kennst.
Und diejenigen, die du nicht so gut kennst.
Diejenigen, die du liebst.
Und diejenigen ,die du weniger liebst.
Und vielleicht erweiterst du deine liebende Güte und wünschst allen Frieden und Wohlergehen.
„Mögen alle friedlich und glücklich sein.
Mögen alle vor Leid geschützt sein.
Mögen alle so gesund und stark sein, wie sie nur sein können.
Mögen alle mit Leichtigkeit und Wohlsein leben.“
Und wenn du soweit bist, dann lass noch einmal alle Gedanken und Gefühle die in den letzten Minuten, die bei dir hochgekommen sind, an dir vorbeiziehen.
Wenn du soweit bist, dann konzentriere dich wieder auf deine Atmung. Genieße die aufkommende Ruhe und Stille. Spüre deinen Körper und wie er in diesem Moment atmet. Lasse alle Gedanken und Gefühle zu und erlaube dir, so zu sein, wie du bist.
Das alleine ist schon ein Akt der liebenden Güte.
Bedanke dich damit bei dir selbst, dass du dir die Zeit für dich genommen hast.
Und damit bedanke ich mich bei dir für deine kostbare Zeit und wünsche dir noch einen erfolgreichen Tag und eine tolle Woche!
Deine
Jenny